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brodhaus

„Brodhaus“

Als wichtigstes Lebensmittel wurde schon sehr früh das Brot bezeichnet. Im Markt Straßwalchen versorgten immer rund 6 Bäckereibetriebe die Bevölkerung und durchreisenden Handels- und Fuhrleute mit Weiß- und Schwarzbäckerei. Die bayrischen Bäcker verkauften allerdings auf den Straßwalchner Wochenmärkten und an Samstagen ihr Brot zu wesentlich günstigeren Preisen, angeblich weil sie das Mehl in Bayern billiger kaufen konnten, was den Straßwalchner Bäckern allerdings verwehrt blieb, worüber 1601 eine Weisung von Erzbischof Wolf-Dietrich an den Markt Straßwalchen umfangreiche Auskunft gibt. Dieser Umstand stellte eine angebliche Benachteiligung der heimischen Bäcker dar. Nach unzähligen Streitereien bestätigt 1654 der Erzbischof den Bäckern das Recht für die Errichtung eines eigenen „Brodhaus“ als Zunfthaus der Bäcker für die Durchsetzung ihrer Interessen. Diese Einrichtung hatte in unmittelbarer Nähe der ebenfalls mit landesfürstlicher Genehmigung errichteten Frohnwaage zu sein um allfällige unterschiedliche Größen und Qualitäten, auch der auswärtigen Bäcker überprüfen zu können. Die Marktrichter hatten bei eventuellen Verstößen einzuschreiten und somit den Brotverkauf zu überwachen.

Löchlbogen – Hartlhaus

Nachdem Straßwalchen 1335 vollständig zerstört wurde, war dieses Haus einer der Neubauten der ersten Stunde. Bemerkenswert ist der sogenannte Löchlbogen und die an der Bergseite befindlichen Eingänge in die alten Eiskeller. Im Mittelalter entstanden die Keller zum Lagern von Vorräten und dürften tief in den Berg führen. Vom Pfarrhof (dem Burgfried) aus gab es einen Fluchtweg in die Keller, der heute noch erkennbar ist. Die Bezeichnung Eiskeller gibt einen Hinweis auf die Zeiten als es noch keine Kühlgeräte gab. Während der Wintermonate wurde in den Teichen der Kornburg (heute Riemerhof) Eis geschlagen oder geschnitten und mit Fuhrwerken in diesen Keller zum Kühlhalten des Bieres gebracht. Im Hartlhaus befand sich eine alte Brauerei. Am Eck zum Löchlbogen ist noch ein Schrammstein zu sehen. In den engen Gassen kamen die Fuhrwerke den Hausecken oft gefährlich nahe, der Stein sollte das Haus davor schützen, war doch damals eine Pferdestation hier untergebracht. Während des II. Weltkrieges befand sich hier ein Lager für Kriegsgefangene aus den Balkanländern. Nach der Einstellung des Brauereibetriebes wurde die Gastwirtschaft fortgeführt, in der am 24. September 1949 der Sportverein Straßwalchen vom Wirt Hermann Stangl gegründet wurde.