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Die Herberge

Im 10.Jhdt. hatten auf kaiserlichen Befehl alle Haus- und Dorfgemeinschaften den neunten Mann in unmittelbarer Nähe zu einer Burg anzusiedeln und solange für seinen Lebensunterhalt aufzukommen bis dieser sich selbst ernähren konnte, damit letzterer im Kriegsfall bei der Verteidigung rasch verfügbar war und mitkämpfen konnte. Je nach Talent und Fähigkeit versuchten diese Männer ihre Dienste anzubieten um möglichst bald unabhängig von der Gemeinschaft zu sein. Damit schlug die Geburtsstunde der Handwerker und Gewerbetreibenden. Der vor dem Haus liegende Mayburgerplatz ist der Urtyp eines frühmittelalterlichen Marktplatzes. Insgesamt wurden in Straßwalchen 34 Handwerke und Gewerbe ausgeübt. Viele Handwerksburschen von Außen kamen auf der Walz nach Straßwalchen. Sie durften allerdings nicht bei den Meistern wohnen, angeblich kamen sie den weiblichen Hausbewohnern oft zu nahe. Daher wurde in diesem Hause seit dem 15. Jhdt. eine sogenannte Herberge eingerichtet. Der Herbergsvater hatte für die guten Sitten, einhalten der Nachtruhe und den Arbeitswillen der Burschen zu sorgen. Dafür wurde sogar eine sogenannte Beisteuer eingehoben. Später übersiedelte die Herberge an den Ortsrand. In diesem Haus wurden aber weiterhin Gäste betreut und es entstand einer der großen Einkehrgasthöfe.

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