Pfleghaus

Altes Pfleghaus

Nachdem 1637 das letzte Taiding (Gericht) auf der Schranne Hochfeld abgehalten war, wurde ein neuer Sitz für das Pflegericht notwendig. 1646 errichtete daher der erste ständige erzbischöfliche Pfleger, Johann Barbaritsch, in diesem Haus das „Amt Hechfeld“ in Straßwalchen. Er verkauft seine Behausung 1650 der erzbischöflichen Hofkammer zur Verwendung als Pfleggericht. Einer der großen Hexenprozesse im Land Salzburg hat 1678 in diesem Haus begonnen und endete mit vier traurigen Verbrennungen, obwohl die Unschuld der Verurteilten als erwiesen galt. Beim großen Marktbrand 1721wird das Gebäude neben 100 anderen Häusern ein Raub der Flammen. Bereits 1722 wurde von Fürsterzbischof Franz Anton von Harrach ein neues Gebäude errichtet und mit einem Wappen versehen. Dieses ist heute am Marktplatz 1 zu besichtigen. Das Haus gehörte sodann der Bürgerschaft. In dem Haus wurden neben den notwendigen Diensträumen und Dienstwohnungen auch zwei Schulklassen eingerichtet. Von 1766 – 1768 arbeitete der mit der Familie Mozart befreundete Franz Anton von Sonnenburg in diesem Haus als Akzessist und wurde in dieser Zeit von der Familie Mozart auf ihren Reisen besucht. Der letzte Pfleger Franz Perp verließ 1801 seinen Posten, das Pfleggericht wurde dem Gerichtsbezirk Neumarkt zugeschlagen. Das Haus gelangte in Privatbesitz. Damit endet die wechselvolle Geschichte der Gerichtsbarkeit in Straßwalchen. Das alte Pfleghaus wurde mehrmals zu einem Bürger und Geschäftshaus aus und umgebaut.

 

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