gasthof_reibersdorfer

Fleischer Niederstrasser

Nach dem Marktbrand von 1857 wurde die Fleischerei Niederstrasser (Im Bild auf der rechten Seite neben dem Karlhaus zu sehen)  zu einem der vielen Einkehrgasthöfe umgebaut. Am 13. März 1938 wurde aus seiner Heimat Braunau kommend Adolf Hitler hier von der Bevölkerung bejubelt und trat von dieser Kreuzung aus seine weitere Triumphfahrt über Linz nach Wien an. Unmittelbar danach kam es zu den ersten Verhaftungen von politisch und religiös Andersdenkenden, sowie Enteignungen. Einige Mitbürger fanden in den Gefängnissen und KZ’s auch ihren Tod. Der 2. Weltkrieg rief 685 junge Männer zu den Waffen, wovon 127 gefallen und weitere 27 bis heute vermisst sind. Am 4. Mai 1945 endete für Straßwalchen durch den Einmarsch der amerikanischen Truppen der Krieg. Versprengte SS-Einheiten wollten den Ort verteidigen, wobei nicht nur ein sich ergebender Zivilist getötet wurde, sondern auch der Stall dieses Hauses in Brand geriet. Am selben Tag wurde ebenfalls in diesem Haus von den Amerikanern ein Militärgericht eingerichtet. Wiederum gab es Verhaftungen, neben Freisprüchen aber auch Todesurteile für zwei junge SS-Angehörige, welche sofort von den Befreiern vollstreckt wurden. Im Russenlager in Steindorf brach eine Häftlingsrevolte mit Toten aus und in Roidwalchen rottete SS-Offizier aus Furcht, seine gesamte Familie aus und richtete sich selbst. Insgesamt musste Straßwalchen in den letzten Kriegstagen noch 10 Tote beklagen. In der Gemeinde waren mehr als 6000 Flüchtlinge aus dem Osten gestrandet und wurden unter schwierigsten Bedingungen versorgt und untergebracht. Gleichzeitig verlangten die US-Truppen Quartiere für ihre Soldaten. Ein Jahr zuvor begannen schon die gefürchteten Tieffliederangriffe entlang der Eisenbahn. Der Ort erlebte alle Facetten des II. Weltkrieges.

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